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Carl Wilhelm Cleff GmbH & Co. KG

Cleff Scheibenheizungen

Funktionsweise und Varianten

Die Anfänge der Scheibenheizung

Die Notwendigkeit, Fensterscheiben von Eis und Schnee zu befreien, wurde bereits in den frühen Jahren des Automobilbaus erkannt. Die ersten Lösungen waren mechanisch, wie das manuelle Abkratzen von Eis mit speziellen Werkzeugen oder die Verwendung von Scheibenwischern in Kombination mit Frostschutzmitteln. Wirkliche Fortschritte in der Scheibenheizungentwicklung begannen in den 1960er Jahren, als erste beheizbare Heckscheiben insbesondere in europäischen Serienfahrzeugen integriert wurden. Ford war einer der Vorreiter, der 1969 die erste beheizbare Heckscheibe auf den Markt brachte. Die Technologie bestand aus feinen, elektrisch leitenden Drähten, die in die Glasfläche eingebettet waren. Diese Entwicklung stellte einen enormen Fortschritt dar, da sie die manuelle Enteisung der Heckscheiben erheblich vereinfachte.

Während in den 1960er Jahren hauptsächlich Heckscheiben beheizt wurden, dehnten sich die Anwendungen in den 1970er und 1980er Jahren auf Frontscheiben aus. Die Integration von Heizdrähten in Frontscheiben war technisch anspruchsvoller, da die Sicht des Fahrers nicht beeinträchtigt werden durfte. Die Drähte mussten daher extrem dünn sein. In dieser Zeit kamen auch andere Varianten von Scheibenheizungen auf den Markt, zum Beispiel Heizfolien, die auf die Innenseite der Scheiben aufgetragen wurden. Diese Methode ermöglichte es, auch Nachrüstungen für bestehende Fahrzeuge anzubieten. In Bussen und Bahnen begann man ebenfalls damit, solche Heizsysteme zu integrieren, um den Fahrkomfort und die Sicherheit in kalten und feuchten Regionen zu erhöhen.

In den 1990er Jahren erfolgte ein weiterer technologischer Sprung mit der Einführung der Metalloxid-Beschichtungen. Diese leitfähigen Beschichtungen boten gegenüber den traditionellen Heizdrähten mehrere Vorteile: Sie waren unsichtbar, boten eine gleichmäßigere Wärmeverteilung und reduzierten die Auswirkungen auf die optische Qualität der Scheibe. Diese Technik ermöglichte es, selbst große Scheiben in Bussen, Bahnen oder Schiffen effizient zu beheizen, ohne das Gewicht oder die Struktur des Glases erheblich zu beeinflussen. Zusätzlich begannen die Hersteller in dieser Zeit, vermehrt auf Energieeffizienz zu achten, da Fahrzeuge zunehmend elektrifiziert wurden. Die Anforderungen an die Scheibenheizungen änderten sich, insbesondere mit Blick auf den Energieverbrauch und die Integration in Fahrzeugelektronik.

Seit den 2000er Jahren wurden Scheibenheizungen immer intelligenter und effizienter. Mit dem Aufkommen der Elektroniksteuerungen wurde es möglich, Heizsysteme zu entwickeln, die nur dann aktiv werden, wenn sie tatsächlich benötigt werden. Sensoren erkennen nun automatisch, wann die Scheibenheizung eingeschaltet werden muss, etwa bei Temperaturabfall oder erhöhter Luftfeuchtigkeit im Innenraum. Dies spart Energie und verlängert die Lebensdauer der Systeme.

Inzwischen finden Scheibenheizungen in verschiedensten Fahrzeugtypen Anwendung – von Pkws über Busse und Bahnen bis hin zu Binnenschiffen und die Entwicklung der Scheibenheizung geht weiter in Richtung Multifunktionalität. Moderne Scheibenheizungen sind oft mit UV-Schutz, Sonnenblendungsschutz und schalldämmenden Eigenschaften ausgestattet. Dies ist besonders in elektrischen Fahrzeugen wichtig, wo Energieeinsparung und Komfort eine zentrale Rolle spielen.

In der Zukunft werden vermutlich noch leichtere, effizientere und umweltfreundlichere Technologien zum Einsatz kommen. Dazu gehören Scheiben mit verbesserten Isoliereigenschaften, die nicht nur beheizt werden können, sondern auch den Energieverbrauch des Fahrzeugs durch Wärmedämmung reduzieren.

Als führendes Unternehmen in der Entwicklung und Produktion von Fahrzeugfenstern für Bahn, Bus und Binnenschiffe wissen wir um die Bedeutung von Sicherheit und Komfort im täglichen Betrieb von Schienen- und Nutzfahrzeugen. Ein wesentliches Element ist die Scheibenheizung. Hier stellen wir Ihnen die Funktionsweise und die verschiedenen Ausführungen von Scheibenheizungen vor.

Warum sind Scheibenheizungen so wichtig?

Ein großes Problem in allen klimatischen Bedingungen ist die Bildung von Feuchtigkeit, Eis oder Kondenswasser auf den Fahrzeugfenstern. Dies kann zu Sichtbehinderungen führen, die nicht nur den Fahrkomfort, sondern vor allem die Sicherheit gefährden. Die Hauptaufgabe einer Scheibenheizung ist es daher, die Fensteroberflächen frei von Frost, Nebel und Feuchtigkeit zu halten.

Aufgaben der Scheibenheizung

Entfeuchtung: Besonders in den kälteren Monaten kommt es oft zu Kondensation auf der Innenseite der Scheiben. Scheibenheizungen verhindern das Beschlagen der Fenster und gewährleisten so klare Sicht.
Enteisung: Im Winter kann sich an den Außenseiten der Scheiben Eis oder Frost bilden. Scheibenheizungen schmelzen dieses Eis schnell und effizient ab, sodass die Fenster nicht manuell freigekratzt werden müssen.

Funktionsweise der Scheibenheizung

Die Funktionsweise der Scheibenheizung kann je nach Fahrzeugtyp und Technologie variieren, aber das Grundprinzip ist bei allen Ausführungen ähnlich: Durch das Einleiten von Wärmeenergie wird die Scheibe erhitzt und bleibt dadurch eis- und beschlagfrei.
Elektrische Leiterschichten: Eine der am häufigsten verwendeten Methoden ist die Integration feiner, kaum sichtbarer Heizdrähte in die Glasschichten. Diese Drähte sind so dünn, dass sie die Sicht nicht beeinträchtigen. Wenn Strom durch diese Drähte fließt, wird die Glasscheibe gleichmäßig erwärmt. Dies ist besonders in Bussen und Bahnen eine gängige Technik.
Beschichtungstechnologie: Eine weitere moderne Lösung ist die Verwendung leitfähiger Metalloxidbeschichtungen, die auf die Glasoberfläche aufgetragen werden. Diese Schichten funktionieren ähnlich wie Heizdrähte, erzeugen jedoch Wärme durch elektrische Spannung, ohne sichtbare Elemente im Glas zu haben. Sie bieten den Vorteil einer gleichmäßigen Wärmeverteilung über die gesamte Scheibenfläche.
Infrarot-Heizung: Einige Scheibenheizsysteme arbeiten mit Infrarotstrahlen, die durch speziell entwickelte Heizfolien oder -paneele Wärme abstrahlen. Diese Technik wird oft bei besonders großen Glasflächen, wie sie beispielsweise auf Binnenschiffen vorkommen, verwendet. Sie bietet eine schnelle Aufwärmung und ist energieeffizient.

Unterschiedliche Ausführungen von Scheibenheizungen

Je nach Fahrzeugtyp und Anwendung gibt es verschiedene Ausführungen von Scheibenheizungen:

Frontscheibenheizung: Diese Art der Heizung ist besonders für den Fahrerbereich entscheidend. Bei Zügen oder Bussen, die auch bei extremen Wetterbedingungen fahren, muss die Frontscheibe jederzeit frei von Schnee, Eis oder Kondenswasser sein. Die Heizdrähte oder -beschichtungen sorgen hier für eine sofortige Freigabe der Scheibe und bieten dadurch maximale Sicherheit.
Seitenscheibenheizung: Gerade in Bussen und Bahnen, wenn Passagiere die Aussicht genießen wollen oder das Fahrpersonal besondere Aufgaben, z.B. Arbeiten am Gleisbett, wahrnehmen muss, spielen beheizbare Seitenscheiben eine wichtige Rolle. Hier sorgt die Scheibenheizung nicht nur für den Komfort der Fahrgäste, sondern sorgt auch für eine bessere Sicht nach außen und damit für ein Plus an Sicherheit.
Speziallösungen für Binnenschiffe: Schiffe, die auf Binnengewässern unterwegs sind, haben oft spezielle Anforderungen, da sie sowohl bei Nebel als auch bei extremen Temperaturen auf offenen Wasserflächen unterwegs sind. Hier kommen oft großflächige, beheizte Glasfenster zum Einsatz.

Zusätzliche Features: Moderne Scheibenheizungssysteme von Cleff können auch zusätzliche Funktionen integrieren, wie z.B. den UV-Schutz oder Tönungen, die das Aufheizen der Fahrgastbereiche reduzieren. Dies sorgt für mehr Komfort und spart gleichzeitig Energie, da Klimaanlagen weniger stark arbeiten müssen.

Sprechen Sie uns einfach auf dieses Thema an.

Herausforderungen bei der Entwicklung von Scheibenheizungen

Die Entwicklung von Scheibenheizungen ist eine komplexe Aufgabe, die technisches Know-how und Präzision erfordert. Cleff legt besonderen Wert auf folgende Herausforderungen:
Energieeffizienz: Scheibenheizungen müssen leistungsstark genug sein, um die Scheiben schnell zu erwärmen, aber auch effizient im Energieverbrauch, um die Batterien oder Generatoren der Fahrzeuge nicht unnötig zu belasten.
Gewicht: Insbesondere im öffentlichen Verkehr muss das zusätzliche Gewicht von beheizten Scheiben minimiert werden, um den Kraftstoffverbrauch nicht zu erhöhen. Leichte, aber stabile Glasschichten mit integrierter Heiztechnologie sind hier entscheidend.
Langlebigkeit: Scheibenheizungen müssen extrem widerstandsfähig sein, um auch bei Dauerbetrieb viele Jahre zuverlässig zu funktionieren. Die mechanischen Belastungen, Witterungseinflüsse und Vibrationen erfordern besonders langlebige Materialien.